Zitate
Ewige Liebe
Was soll ich andres sagen,
Dir, mein geliebtes Kind,
Als immer nur das eine:
Ich bin dir treu gesinnt.
Dein Name steht geschrieben
Mir tief ins tiefste Herz.
Mit goldnen Flammenzügen,
Die fester stehn als Erz.
Wir wollen uns gehören
Von nun in Ewigkeit,
Dich freue, was mich freuet,
Dein Leiden sei mein Leid.
Der Leib wird welken, sterben,
Die Seele nicht verdorrt,
Lieb' ist der Seele Blume
Und blüht im Himmel fort.
Ernst von Wildenbruch
Wahre Freude, wahres Leid
Nein, es sind nicht Berg und Thäler,
Die uns Fried' und Freude geben,
Freude geben nur die Menschen,
Die mit uns auf Erden leben.
Nein, es sind nicht Frost und Hitze,
Die uns Noth und Schmerzen geben,
Schmerzen geben nur die Menschen,
Die mit uns auf Erden leben.
Und es giebt auch solche Menschen,
Die uns freuen und betrüben;
Das sind die allerschlimmsten,
Die wir lieben, die wir lieben.
Ernst von Wildenbruch
Das böse Wort
Ach was ist das für ein böses Wort,
Das, so oft man's hört und sagt,
Immer wieder brennt und nagt,
Das uns treibt von Ort zu Ort?
Böses Wort, wie tust du weh!
Böses Wort! Ade, ade!
Schicksal, das mich immerzu
Rastlos treibt von Stadt zu Stadt,
Schicksal, ach, wann wirst du's satt?
Leben, ach, wann schenkst du Ruh?
Friedenswort, wann tönst du mir:
Hier die Heimat, bleibe hier?
Ernst von Wildenbruch