Vor manchen Menschen schaudern wir schon bei der ersten Begegnung wie vor einem jähen Abgrund zurück und vermögen keinerlei Brücken zu schlagen. Es ist eine der unbegreiflichsten Disharmonien, daß wir aus reiner Irrationalität heraus durch nichts begründete Gegnerschaft – oder spontanes Geneigtsein bis hin zur Liebe – empfinden, obwohl keinerlei Verdienste solche Empfindungen rechtfertigen.
Erich EllingerVerwandte Autoren
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Den Gärten der heutigen Poesie merkt man es an, daß die großstädtischen Kloaken zu nahe dabei sind: Mitten in den Blütengeruch mischt sich etwas, das Ekel und Fäulnis verrät. Mit Schmerz frage ich: Habt ihr es so nötig, ihr Dichter, den Witz und den Schmutz immer zu Gevatter zu bitten, wenn irgendeine unschuldige und schöne Empfindung von euch getauft werden soll? Müßt ihr durchaus eurer edlen Göttin eine Fratzen- und Teufelskappe aufsetzen? Woher aber diese Not, dieses Müssen? Eben daher,...
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Es ist manchmal, als wenn das, was wir Schicksal nennen, gerade an guten und verständigen Menschen seine Tücken ausübte, da es so viele Narren und Bösewichter ganz bequem hinschlendern läßt. Fromme Leute mögen das auslegen, wie sie wollen, und dadrin eine prüfende Weisheit finden; uns andern kann es nur verdrießlich und ärgerlich sein.
Johann Wolfgang von Goethe