Aktuelle Zitate
Sechsuhrfünfzig
Aufgewacht.
Tosender Lärm umspült in Ost und West
das Haus und lässt Wände zittern.
Deckengebirge umschlängeln meine Füße.
Deine Beine.
Suchendes Verlangen.
Eine Hand und zwei Fingerspitzen.
Meine Augen öffnen Dein Lächeln.
Dein Lachen öffnet meine Augen.
Sechsuhrfünfzig.
Sehnsucht nach Unendlichkeit.
Dein Duft und die Erinnerung.
Am Abend sechsuhrfünzig.
Christopher Weiß
Wahrscheinlich ist die Zeit der Kindheit in Wahrheit das nicht gewesen, als was sie uns heute erscheint; aber etwas ist unbezweifelbar geblieben als das Licht vom Lichte, der Strahl aus einer anderen Welt: es ist das Licht des Weihnachtstages; könnten wir es wieder empfangen, so würden wir auch erfahren, daß es dieselbe Kraft hat wie einst.
Reinhold Schneider
Bilde dir ein, daß jemand einen großen Chor von Sängern auf die Bühne stellt und verlangt, daß, statt im Einklang zu singen, jeder seine besondere Melodie anstimmt, ohne sich an die übrigen zu kehren. Nun fangen sie an, und jeder läßt sich mit seinem eigenen Liede hören, und dabei greifen sie sich auch noch gegenseitig an und eifern um die Wette, wer den anderen am lautesten überschreien kann: Was meinst du, was da für ein Gesänge herauskäme? Alle Erdenbewohner aber sind solche Choristen.
Lukian