Du bist im Strahlenkleide
Die Sonne, lieb und mild,
Du bist auf grüner Heide
Ein schön' Madonnenbild.
Der lichte Schein des Goldes
Erglänzt in deinem Haar:
Blau-Äugelein, du holdes,
O schütz' mich immerdar.
Ich sinke vor dir nieder
Voll sehnender Begier,
Und jedes meiner Lieder
Ist ein Gebet zu dir,
Ein Flehen nur, ein scheues,
Um Rettung aus Gefahr;
Blau-Äugelein, du treues,
O schütz' mich immerdar.
O diese Augen beide
So mild, so fromm, so gut,
Darüber das Geschmeide
Der zarten Wimper ruht!
Sie sind voll lieben Scheines
Das schönste Sternenpaar;
Blau-Äugelein, du reines,
O schütz' mich immerdar.
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Wir leben in einem Land, in dem man Schriftsteller - zum zweiten Mal! - mit Ungeziefer verglichen und sie in einer Schanddokumentation als Wegbereiter des Terrorismus an den Pranger gestellt hat, in einem Land, wo - einerlei ob aus Ignoranz oder skrupelloser Wiederholung von Totschlagvokabeln - das Wort "Entartung" - "Afterkultur" - erneut die Runde macht.
Walter Jens