Die Fratze des Aufsteigers aus dem Kleinbürgertum ruht meist in Sicherheitsverwahrung hinter der Fassade des charmanten, offenen, zuverlässigen, großzügigen Beckenbauer. Der bei der Feier seines 50. Geburtstags jedem Gast eine teure Uhr schenkt. Der sich auch nach Jahrzehnten im internationalen Sport-Jet-Set eine kindliche Neugier bewahrt hat und einen arabischen Potentaten unbefangen nach der Funktionsweise eines Harems befragt. Der frei heraus redet über die esoterische Bastelarbeit, die er sein Weltbild nennt: hier ein bißchen Konfuzius, dort ein bißchen Wiedergeburt und indische Gelassenheit, schaun mer mal, der liebe Gott wird's schon richten.
DIE ZEIT