Conrad Ferdinand Meyer Zitate über wille
11. Oktober, 1825 – 28. November, 1898
Zitieren Sie diese Seite: ZitierenZitate
Die gegeißelte Psyche
Wo von alter Schönheit Trümmern
Marmorhell die Säle schimmern,
Windet blaß und lieblich eine
Psyche sich im Marmelsteine.
Unsichtbarem Geißelhiebe
Beugt sie sich in Qual und Liebe,
Auf den zarten Knieen liegend,
Enge sich zusammenschmiegend.
Flehend halb, und halb geduldig,
Trägt sie Schmach und weiß sich schuldig
Ihre Schmerzensblicke fragen:
Liebst du mich? und kannst mich schlagen?
Soll dich der Olymp begrüßen,
Arme Psyche, mußt du büßen!
Eros, der dich sucht und...
Conrad Ferdinand Meyer
Du warest mir ein täglich Wanderziel,
Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen;
Ich hatte dir geträumten Glücks so viel
Anzuvertraun, so wahren Schmerz zu klagen.
Und wieder such' ich dich, du dunkler Hort,
Und deines Wipfelmeers gewaltig Rauschen -
Jetzt rede du! Ich lasse dir das Wort!
Verstummt ist Klag' und Jubel. Ich will lauschen.
Conrad Ferdinand Meyer
Du warest mir, ein täglich Wanderziel,
viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen.
Ich hatte dir geträumtes Glück soviel
anzuvertraun, so wahren Schmerz zu klagen.
Und wieder such ich dich, du dunkler Hort,
und deines Wipfelmeeres gewaltig Rauschen –
Jetzt rede du! Ich lasse dir das Wort!
Verstummt ist Klang und Jubel.
Ich will lauschen.
Conrad Ferdinand Meyer