Tausendmale werd ich schlafen gehen,
Wandrer ich, so müd und lebenssatt;
Tausendmale werd ich auferstehen,
ich Verklärter in der seligen Stadt.
Tausendmale werde ich noch trinken,
Wandrer ich, aus des Vergessens Strom;
Tausendmale werd ich niedersinken,
ich Verklärter, in dem seligen Dom.
Tausendmale werd ich von der Erden
Abschied nehmen durch das finstre Tor;
Tausendmale werd ich selig werden,
ich Verklärter, in dem seligen Chor.
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Da ist jemand
Da ist jemand,
der mich nimmt,
wie ich genommen
werden will;
der mich aufbaut
wenn mich etwas
niederdrückt;
der mich zu Herzen nimmt,
wenn mir etwas
über die Leber gelaufen ist;
der mir Gehör schenkt,
wenn mir das Leben
Rätsel aufgibt;
der für mich ist,
wenn sich alles gegen mich
verschworen hat.
Da ist jemand,
mit dem ich zusammen wachsen,
vielleicht sogar
zusammenwachsen darf.
Ernst Ferstl
Entschluß
Schließ mich ein
in deine großzügigen Gedankengänge
und pulsierenden Blutbahnen,
in die Quelle deiner Herzlichkeit
und in den Strom deiner Lebenszeit,
in deine farbenprächtige Phantasie
und traumhafte Wirklichkeit.
Schließ mich ein
in deine leuchtenden Augen
und heimeligen Achselhöhlen,
in deine einladende Herzkammer
und himmlische Offenheit,
in deine aufrichtigen Gebete
und herzerfrischende Natürlichkeit.
Ich habe mich entschlossen,
mich dir zu öffnen.
Ernst Ferstl
Wenn wir alt sein werden,
wenn der Ruhe Dämmerung
leis in immergleichem Atemzuge uns im Herzen haucht,
wenn das Auge matt und milde blickt,
kältre Farben sieht und flockigen Umriß,
wenn der Hände Drücke,
altersfaltenweich,
immer abschiednehmender, zag sich fühlen,
wenn das Hirn,
von Erkenntnis starr, immer kälter wird,
und der Hoffnung warmer Taubenflügelschlag
nicht mehr linde Glücksgedankenwellen schlägt,
wenn an Rosen-Statt
Herbstzeitlose blaßt ...
Sonne, Sonne!
Du auch wirst mir dann...
Otto Julius Bierbaum