An A. von Binzer
Den frohen Sinn der Jugend zu erhalten,
Wenn auch das Alter schon die Locken bleicht,
Das ist's, was jeder wünscht, doch schwer erreicht,
Weil nur dem Glücklichen es vorbehalten.
Ob wir nun fröhlich mit den Stunden schalten,
Ob ihr phlegmatisch durch die Tage schleicht,
Und ob's im Busen stürmet oder schweigt,
Es muß das Herz doch nach und nach erkalten.
Doch seh' ich Dich, so schwindet all mein Zagen;
Denn ungebeugt im Kampfe mit der Welt
Hast Du das Alter aus dem Feld geschlagen.
Wer sich den Mut in diesem Kampf erhält,
Der bleibt, mag auch das Herz ihm leiser schlagen,
Von ew'ger Jugend Sonnenschein erhellt.