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Ein Traum kann unter Umständen einmal eine gewisse notwendige Konsequenzkühnheit entfesseln, wenn diese bei wachem Zustande durch Bedenken gebunden wurde. Er öffnet in diesem Falle dem allzu fest geballten Willen die Faust, so daß jetzt dasjenige Phantasiebild frei entspringt, welches darin gefangen lag. Ferner kann der Traum auch einige kritische Bedeutung erlangen, indem er sich weigert, solche Szenen, denen die erforderliche Einfachheit und Anschaulichkeit mangelt, dem Unbewußten vor das Auge der Seele zu stellen. Kurz, der Traum kann nicht dichten, im höhern, meisterlichen Sinn, wohl aber etwa einmal schlichten.

Carl Spitteler