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Die Rache
Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn,
Der Knecht wär selber ein Ritter gern.
Er hat ihn erstochen im dunklen Hain
Und den Leib versenket im tiefen Rhein.
Hat angelegt die Rüstung blank,
Auf des Herren Roß sich geschwungen frank.
Und als er sprengen will über die Brück,
Da stutzet das Roß und bäumt sich zurück.
Und als er die güldnen Sporen ihm gab,
Da schleudert's ihn wild in den Strom hinab.
Mit Arm, mit Fuß er rudert und ringt,
Der schwere Panzer ihn niederzwingt.
Ludwig Uhland
Zweier Seelen Lied
Lieber Morgenstern,
lieber Abendstern,
ihr scheint zwei
und seid eins.
Ob der Tag beginnt,
ob die Nacht beginnt,
findet euer Schein
in uns Zweien die Liebe wach.
Lieber Abendstern,
lieber Morgenstern,
hilf uns Tag für Tag
eins sein, bis die letzte Nacht uns eint.
Richard Fedor Leopold Dehmel
Jedes Geschäft ward unter ihren Händen zur würdigen Handlung. Alles schien ihr gleich, wenn sie nur das verrichten konnte, was in der Zeit und am Platz war, und ebenso konnte sie ruhig, ohne Ungeduld, bleiben, wenn sich nichts zu tun fand. Diese Tätigkeit ohne Bedürfnis einer Beschäftigung habe ich in meinem Leben nicht wieder gesehen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das stete Verlangen nach Glück, und der Zwang, den es uns auferlegt, um seinetwillen zu handeln, wird meines Erachtens niemand als eine Schmälerung der Freiheit ansehen oder wenigstens nicht als eine Schmälerung, die zu beklagen wäre. Gott der Allmächtige selbst unterliegt der Notwendigkeit, glücklich zu sein, und je mehr ein vernunftbegabtes Wesen einer solchen Notwendigkeit unterworfen ist, um so näher ist es unendlicher Vollkommenheit und Glückseligkeit.
John Locke