Zitate
Beruhigung
Dir zürnen, daß du mich verlassen? –
Beim Himmel, nein! wie sollt' ich das?
War's deine Schuld, mich nicht zu fassen?
Verdient ein blinder Irrthum Haß?
Besäße dein Gemüth die Schwingen,
Zu schweben auf des meinen Spur,
Dann ließest du mich dir entringen
Mit deinem eignen Leben nur!
Wen also hätt' ich anzuklagen ?
Dich, daß dein Herz so schwach und klein?
Davon kannst du die Schuld nicht tragen!
Wie du's empfangen, blieb es dein.
Fahr hin! als der Vergebung Blüthe
Rankt sich der...
Betty Paoli
Und Heil euch, die ihr in dem Glanz und Stolz
Der Jugend niedersteiget zu den Toten,
Eh' euch noch an des Lebens Marterholz
Der Essigschwamm des Zweifels ward geboten,
Eh' euch der Tage Last, der Erde Wust,
Die schweren Bürden, Geist und Arm gelähmet,
Eh' jene Weisheit, die den Gott vervehmet,
Mit ihrem Frost durchkältet eure Brust.
Betty Paoli
Gute Nacht
Im tiefsten Innern
Ein süß Erinnern
Und einen Gruß
Zum Tagesschluß.
Daß Gottes Güte
Mein Glück behüte,
Daß seine Treu'
Stets mit dir sei;
Daß deine Seele
Sich mir vermähle
Auf ewiglich:
Das bete ich.
Auf ihn nur zähl' ich,
Uns beid' empfehl' ich
Fromm seiner Macht –
Nun, gute Nacht!
Betty Paoli