Annette von Droste-Hülshoff Zitate über nur
10. Januar, 1797 – 24. Mai, 1848
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Für Eheleute gibt's nur einen Himmel und eine Hölle im eigenen Hause, alles andere ist fortan nur Zugabe - selbst die bestgemeinte Liebe anderer; das ist die Ehe in ihrer vollen Heiligkeit, und wer nur um ein Haar davon ändern möchte, kennt sie nicht oder hat nicht nachgedacht.
Annette von Droste-Hülshoff
Die Unbesungenen
'S gibt Gräber, wo die Klage schweigt,
Und nur das Herz von innen blutet,
Kein Tropfen in die Wimpern steigt,
Und doch die Lava drinnen flutet;
'S gibt Gräber. die wie Mitternacht
An unserm Horizonte stehn,
Und alles Leben niederhalten,
Und doch, wenn Abendrot erwacht,
Mit ihren goldnen Flügeln wehn,
Wie milde Seraphimgestalten.
Zu heilig sind sie für das Lied,
Und mächt'ge Redner doch vor allen,
Sie nennen dir, was nimmer schied,
Was nie und nimmer kann zerfallen;
O, wenn...
Annette von Droste-Hülshoff
Not
Was redet ihr so viel von Angst und Not
In eurem tadellosen Treiben?
Ihr frommen Leute, schlagt die Sorge tot,
Sie will ja doch nicht bei euch bleiben!
Doch wo die Not, um die das Mitleid weint,
Nur wie der Tropfen an des Trinkers Hand,
Indes die dunkle Flut, die keiner meint,
Verborgen steht bis an der Seele Rand -
Ihr frommen Leute wollt die Sorge kennen,
Und habt doch nie die Schuld gesehn!
Doch sie, sie dürfen schon das Leben nennen
Und seine grauenvollen Höhn.
Hinauf schallt's wie...
Annette von Droste-Hülshoff
Auch Ruhm ist gar ein scharfer Köder,
Ich habe manchen Tag verschwitzt,
Verschnitzelt hab ich manche Feder,
Und bin doch schmählich abgeblitzt;
Und nur als ich, entmuthigt ganz,
Gedanken flattern ließ wie Flocken,
Da plötzlich fiel auf meine Locken
Ein junger frischer Lorbeerkranz.
Annette von Droste-Hülshoff
Wär ich ein Jäger auf freier Flur, ein Stück nur von einem Soldaten, wär ich ein Mann doch mindestens nur, so würde der Himmel mir raten. Nun muß ich sitzen so fein und klar, gleich einem artigen Kinde, und darf nur heimlich lösen mein Haar und lassen es flattern im Winde.
Annette von Droste-Hülshoff