Der Aphorismus rationalisiert und kürzt sich in letzter Konsequenz selbst weg – seine Fokussierung drängt zur Selbstauflösung und Vernichtung, sein Wille ist es, in ein romantisches Schweigen zu transzendieren – ein Transzendieren ohne Transzendenz – allein sein Wille zum Nichts ist bereits gebrochen und Konsequenz der wahre Todfeind des Aphorismus.
Andreas EgertVerwandte Autoren
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Die Liebende abermals
Warum ich wieder zum Papier mich wende?
Das mußt du, Liebster, so bestimmt nicht fragen!
Denn eigentlich hab ich dir nichts zu sagen;
Doch kommt's zuletzt in deine lieben Hände.
Weil ich nicht kommen kann, soll, was ich sende,
Dein ungeteiltes Herz hinübertragen
Mit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Plagen:
Das alles hat nicht Anfang, hat nicht Ende.
Ich mag vom heut'gen Tag dir nichts vertrauen,
Wie sich im Sinnen, Wünschen, Wähnen, Wollen
Mein treues Herz zu dir...
Johann Wolfgang von Goethe
Lebensweg
Wenn du auf deinem Weg immer weniger ausschließt, bist du auf dem richtigen Weg. Schließt du auf deinem Weg immer mehr aus und lehnst immer mehr ab, bist du dabei, die Grenzen deines Bewußtseins immer enger zu ziehen. Wir kennen dies bei den »verstockten« alten Menschen, die nicht mehr lachen können und alles und jeden kritisieren.
Irina Rauthmann