Nur wer das, was er selbst (andern) antut, in Rechnung setzt in dem, was er erlebt, und zur Erkenntnis durchgedrungen ist, daß wir so vieles, was uns begegnet, als Sühne ansehen müssen für das, was unsere Schuld an den Menschen darstellt, versteht das Leben. Er ist frei von dem oberflächlichen Empfinden der Ungerechtigkeit, das uns in großen und kleinen Dingen in blinder und überstürzter Weise auf alles, was uns angetan wird, Abwehr tun läßt.
Albert SchweitzerÜber den Autor
- Beruf des Autors: Theologe
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 14. Januar 1875
- Gestorben: 4. September 1965
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Es sang vor langen Jahren
Wohl auch die Nachtigall!
Das war wohl süßer Schall,
Da wir zusammen waren.
Ich sing' und kann nicht weinen,
Und spinne so allein,
Den Faden klar und rein
So lang' der Mond wird scheinen.
Als wir zusammen waren,
Da sang die Nachtigall;
Nun wartet mich ihr Schall,
Da du von mir gefahren.
So oft der Mond mag scheinen,
Denk ich wohl dein allein.
Mein Herz ist klar und rein –
Gott wolle uns vereinen.
Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall;
Ich denk bei...
Clemens Brentano